15.11.2022 – 27.01.2023

Let's ride 2

Dakar

Der Weg ist das Ziel!

Old School meets New School! 2023 feiert die Ténéré ihr 40-jähriges Bestehen und das Jubiläum feiern wir neben der Straße. Enrico startet die Tour auf einer Ténéré 600Z Bj. 1986 (baugleich der ersten Tenere von 1983) und wird sich mit Originalequipment aus dieser Zeit auf den Weg machen. Tom wird die Reise mit einer neuen Yamaha Ténéré World Raid in Angriff nehmen und ist mit modernstem Equipment unterwegs. Hier gibt es den exklusiven Live-Bericht von der Reise. Stay tuned!

Ein Abenteuer von:

Du kannst mit Tom auf Motorrad-Reisen gehen! Melde dich bei ihm und fahr mit, oder lass dir eine individuelle Tour zusammen stellen.

Pascal Kesselmark ist professioneller Sportfotograf und ein begnadeter Texter. 

Diese Seite kommt aus dem Haselrodeo Internet Labor von Buero Lindemann. Motorrad und Autoprojekte always welcome.

Enrico Pauli von Loose Screw reist gerne mit Motorrädern durch die Welt, oder baut feinste Custom-Bikes.

02.23

Home sweet home

Das Dilemma mit den Alten Bikes

Kein Abenteuer beginnt mit den Worten: „Ich hab mich auf meine BMW GS gesetzt und bin durch die Welt gefahren“. – zumindest nicht für mich. Zum einen kann ich mit dem Geld, das eine neue GS kostet, sehr lange unterwegs sein. Zum anderen liebe ich meine alte XT, weil ich sie überall selbst reparieren kann. Und wer mich schon etwas länger verfolgt weiß, dass ich auf all meinen Reisen hin und wieder ein paar Probleme hatte. Das hat aber auch mit Pech zu tun, denn auf Reisen kann alles kaputt gehen was kaputt gehen kann.

Aber meistens hat man dadurch gute Erfahrungen gemacht, super nette Leute kennengelernt und dass die Mechaniker „weltweit“ die gleiche Sprache sprechen, auch wenn sie sich nicht verstehen. Vielleicht ist es auch meine Art mir selbst zu beweisen, dass der einfachste Weg nicht mein Weg ist. Und vor allem, dass es möglich ist, mit Fahrzeugen wie vor 30 Jahren zu reisen. Dass ich natürlich nicht auf GPS, ein modernes Gepäcksystem und noch ein paar andere aktuelle Reisegadgets verzichten möchte, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Enrico

Aber so endete meine letzte Reise dann doch auf 4 Rädern statt auf 2. Wobei sie eigentlich noch gar nicht zu Ende ist. Eigentlich nur eine Pause, um die XT für die nächsten Länder, die ich noch besuchen möchte, zu reparieren. Denn, keine meiner Geschichten beginnt mit einer GS. Zumindest noch nicht.

Tom

Tom hat einen wunderbaren Bericht für das Club of Newchurch Magazin geschrieben. 

Der löst garantiert nochmal eine Extraportion Fernweh mit Bock auf Motorrad-Trip aus.

10.01.23

Ténéré Breakdown

Fuck!

02.01.23

NEW Year 2023!!

Das war ’ne Flussdurchfahrt. Man sieht, es ist grade Waschtag bei den Frauen. 🙈😅

Manches war nicht ohne. Grade die Brücken-Überquerung hab ich erst gemacht, nachdem die Locals gesagt haben „das hält schon“. 🙈😂

31.12.22

Sylvester

Tom & Renate:

28.12.22

Gambia- einmal hin und zurück

Enrico:

Da ich aktuell alleine unterwegs bin, dachte ich mir, dass ich gerne Gambia auch Mal im Inland bzw. weiter weg von den großen Städten sehen möchte. Also ich bin ca 250 km ins Landesinnere rein gedonnert. Auch weil es da die Möglichkeit gibt, easy eine Fährfahrt über den River zu machen. Gesagt, getan. Einige Stunden und eine kleine Off-Road-Odyssee später, bin ich dann kurz vor 6 beim Ablegeplatz angekommen. Und die Fähre hat grade abgelegt. Aber die Fährleute gaben mir zu verstehen, dass sie gleich wieder zurückkommen. Ein paar Minuten später war sie dann wieder zurück und ich wurde herzlich auf der kleinen Familenfähre begrüßt. Für 50 dilasi (0,80 €) hat man mich dann ans andere Ufer gebracht. Natürlich mit einigen Gesprächen und auch am anderen Ende wurde ich gleich belagert. Es wurde das große Garmin Tread Navi bewundert und ich konnte ihnen die anliegenden Orte darauf dann zeigen, was alle gefreut hat.

Manches war nicht ohne. Grade die Brücken-Überquerung hab ich erst gemacht, nachdem die Locals gesagt haben „das hält schon“. 🙈😂

Manches war nicht ohne. Grade die Brücken-Überquerung hab ich erst gemacht, nachdem die Locals gesagt haben „das hält schon“. 🙈😂

Die Nacht verbrachte ich dann in einem kleinen Camp nicht weit von der Anlegestelle entfernt.
Am nächsten Tag sollte es dann wieder zurück an dem Strand gehen, um da Weihnachten zu zelebrieren. Da ich genug Zeit hatte, bin ich ganz entspannt losgefahren. Nach ca. 30 Min dann die erste Polizeikontrolle, welche mich sofort ans „Revier“ (eigentlich saßen die gegenüber vor einer Schneiderei im Schatten und hörten Musik) gewunken hat. Da wurde ich dann auch sofort auf Tee eingeladen, welcher grade frisch aufgesetzt war. Nach gut einer Stunde und ein paar netten Gesprächen, hab ich mich dann aber auf den weiteren Weg gemacht. Die nächste Kontrolle hab ich dann gar nicht wirklich wahrgenommen. Erst als ich laut angeschrieen wurde, bin ich angehalten und hab mich umgeschaut. Der nun ankommende Polizist war nicht sehr erfreut über mein Fauxpas. Auch gleich stand eine Strafe fest, die ich bezahlen sollte. Ich war immer freundlich, hab meinen Fehler eingestanden und ihm höflich meine Ansicht erklärt, denn Barrikaden standen ständig auf der Straße. Und auch Polizeikontrollen wurden oft vom Sitzen aus in einigen Metern Entfernung abgehalten bzw. durchgewunken. Am Ende war dann alles gut, man hat sich noch über Motorräder unterhalten und Telefonnummern ausgetauscht. Ja, ihr habt richtig gehört, ich war nach diesem Tag im Besitz von Handynummer von 2 Polizisten und einem Militärsoldaten, die sich abends dann via WhatsApp alle nach meinem Ankommen erkundigt haben.
Zurück zum Thema: Ich war bei den meisten Polizeistationen auf dem Weg zum Strand dann schon bekannt, weil ich diese gestern ja in die andere Richtung passiert hab. So wurde sich noch kurz über meine Reise ausgetauscht und hin und wieder auch über die Tenere, bei der aber eine weibliche Beamte die meisten technischen Fragen gestellt hatte.

Gestern war Tag der Polizei. Ich hab aktuell 3 Handynummern die mir schreiben. Und der Militär-Mann will mich unbedingt selber seiner Frau und seinen Kindern vorstellen. 😂

Bin dann später als gedacht, aber immer noch im Hellen beim Paradies Beach an der Küste Gambias angekommen.
Was kann ich zu Gambia nun sagen?
Das Land ist sehr grün, obwohl es im östlichen Teil mir persönlich besser gefallen hat. Da war ich wahrscheinlich einer der wenigen Reisenden, weil der Tourismus da noch nicht so verbreitet ist, wie an der Küste oder in der Nähe von Großstädten. Es hat alles etwas mehr Ländliches. Die Lehmhäuser mit Strohdächern. Die Frauen in ihren bunten eher traditionellen Kleidern. Die Männer auf Esel oder Pferdgespannen. Viele offene Flächen die Teils oasenmäßig unter Wasser standen. Und alles war entspannter. Wobei ganz Afrika entspannt ist, denn sonst würde man bei dem Verkehr und Chaos in den Städten durchdrehen. Was hat man mir vor kurzem für einen klugen Satz zum Thema Verkehr gesagt? „Hier ist es im Verkehr entspannter; hier lässt man einfach die Dinge passieren.“ Das trifft es auf den Punkt, wenn hier jemand mitten im vollen Verkehr auf der Straße anhält, um seinen Einkauf zu erledigen oder das Auto zu reparieren, dann ist das so. Und alle nehmen das so hin und lassen es passieren. Das ist echt das Bemerkenswerte. Trifft aber auf alle afrikanischen Länder zu, die ich bisher bereist habe.

27.12.22

Gambia - Dance Festival

Gambia

Enrico:

Unser Einstieg in Gambia war anfangs etwas holprig. Wir, Jack – ein Walliser den wir auf der Reise kennengelernt haben und ich, entschieden uns für den Grenzübertritt nach Gambia an einem kleinen Zollübergang mehr im Inland. Laut Rezession soll da alles schnell und entspannt laufen.

Der Senegal-Austritt lief völlig unkompliziert. Dann kam der Eintritt nach Gambia. Man rief uns an der langen Schlange der Passkontrolle vorbei, direkt in das Büro der Polizeikontrolle. Dort stellte der Chef uns dann die üblichen Fragen und wollte für unsere Überprüfung und den so wichtigen Stempel 3000 cfa (umgerechnet 3 €). Da wir aber wussten das wir nichts zahlen müssen, haben wir eine kleine Diskussion angefangen. Nach dem dann noch 2 andere Polizisten involviert waren, vergingen schnell 10 Min. ins Land. Wir sind immer höflich und nett geblieben und haben am Ende auch den ein oder anderen Scherz gemacht. Dennoch haben wir, vorerst ohne Stempel, das Revier verlassen, weil jetzt Lunch war. Wir sind dann zur anderen Zentrale gelaufen, um unsere Fahrzeuge in Gambia zu registrieren. Auch da wollte man anfangs Geld von uns, aber nach dem wir ihn darauf hingewiesen haben, dass dies nicht rechtens war, war die Sache schnell erledigt. Ganz im Gegenteil sogar, der Polizist hinter der Scheibe hat uns Wasserflaschen gegen die Hitze zum Trinken gegeben.

Guter Dinge sind wir dann wieder schnurstracks ins andere Polizeirevier gelaufen, um da unseren Reisepass abstempeln zu lassen. Als wir dort angekommen waren, saßen unser Erzfeind – der Chief – und sein treuer Helfer grade am Boden und haben aus einer großen Schüssel Reis, Gemüse und Fisch gegessen. Als sie uns sahen, ist der eine gleich aufgesprungen, hat uns zwei Löffel besorgt und zum Essen eingeladen. So saßen wir also, 10 Minuten nachdem man uns eigentlich nicht in Gambia reinlassen wollte, bzw. zu einem anderen Grenzübergang schicken wollte, mitten im Polizeibüro am Boden. Aßen in Ruhe das vorzügliche selbstgemacht einheimische Gericht und wurden von den Polizisten dazu noch mit Melonen und dem einen oder anderen Smalltalk über das Mittagsmenü oder zukünftige Reiseziele unterhalten.

Als wir fertig waren, gab es völlig unkompliziert den Stempel und die Eintragung ins System von Gambia.
Am Ende war es echt eine witzige Begegnung. Jetzt kann man natürlich sagen, die 3 € hätten uns ja nicht weh getan. Und damit habt ihr vollkommen recht, und am Ende hätten wir es auch bezahlt, wenn nichts weitergegangen wäre. Aber wenn man eins lernt hier, dann ist es, dass man als weißer Europäer oft wie der Goldesel angeschaut wird. Sicher gibt es Einige die einfach bezahlen und weiterziehen. Wenn’s aber zu einfach für die korrupten Polizisten wird, dann wollen sie das nächste mal 6 €. Und danach dann 10 €. Aber wenn sie hin und wieder auf Gegenspruch stoßen und es ihnen, auf nette Art und Weise, schwerer gemacht wird bzw. sie leer ausgehen, dann sehen sie, dass 3 € auch für uns Geld ist, was nicht auf den Bäumen wächst.
Jetzt aber noch was ganz anderes dazu: Gambia ist mega. Alles grün, die Leute sind super aufgeschlossen, sprechen alle perfekt englisch und sind hilfsbereit von der erster Sekunde an. Ich bin gespannt was dieses Land, welches winzig ist und zur Hälfte aus einem Fluss besteht, noch so zu bieten hat.

25.12.22

Guinea Bissau - Grenze Guinea Conackry

Tom:

Am Christtag, dem 25.12., geht es für uns in Richtung Guinea Conackry. 

Bald nach dem Dorf zweigen wir auf eine Schotterstraße ab. Aus der 2-Spuringen wird eine Einspurige und aus der ein Trampelpfad. Sind wir noch richtig? Zumindest gibt es keine Fahrzeuge mehr, deren Staub wir inhalieren müssen. Die Himmelsrichtung stimmt. Ein wenig verunsichert fragen wir in einem der kleinen Dörfer nach und da springt auch schon ein junger Mann auf seine Maschine und leitet uns den Weg zum Grenzposten.

Wir überholen einen Mann in Uniform und halten kurz darauf an einer kleinen Hütte an. Ja, das ist ein Grenzposten! Ausgestattet mit einem kleinen Tisch und einer kleinen Bank, ist das Innere nur auf Knien erreichbar. 

Der „Mann in Uniform“ ist der Beamte. In seiner kleinen Tasche hat er einen Notizblock mit CR7 am Cover, einen Stempel und das dazugehörige Stempelkissen. Er fragt, wo er stempeln darf. Das ganze passiert in stoischer Ruhe und Gelassenheit. 5 Minuten danach verlassen wir den Posten und machen uns auf den Weg zum Zoll. Das Schauspiel wiederholt sich, nur ist diesmal eine ganze Gruppe junger Männer dabei.

 

Der Weg zur Grenze sei schwierig und außerdem müssen wir noch einmal zurück. Die Zöllner haben keinen Stempel und der nächste Verfügbare ist eine halbe Stunde in die andere Richtung. Gegen eine kleines Geschenk würde man uns aber auch so durchlassen.

Dann holt ein Wachmann sein iPad raus und erklärt uns, dass er es nicht starten kann. OK. Wir helfen und teilen Zigaretten aus. Das galt als Geschenk und 30 Minuten später waren wir alleine auf dem Pfad.

Es wurde eng und immer enger. Die Seitentaschen streifen von einer Seite zur nächsten. Die Piste ist extrem ausgewaschen und teilweise sind die Spurrinnen einen Meter tief. Renate muss da oder dort absteigen, da es zu zweit nicht mehr möglich ist, diese Passagen zu durchqueren.

Es folgen Bachbette, dichter Dschungel und zu allem Überfluss auch noch eine sehr desolate Brücke.

Wir meistern alles, bis wir am Fluss ankommen. Dort offenbart sich uns die „Fähre“. Ein schmales Kanu dient zur Beförderung von Menschen und Maschinen. Für die kleinen Mopeds ist das machbar. Aber mit der Tenere? Aber was wäre die Alternative? Alles wieder retour! Packtaschen runter und rauf mit dem Teil. Halleluja! Das Bike wird an die Blanken gelegt und der Kapitän rudert los. Ein wenig unwohl ist uns dabei, aber der Bootsführer lässt keine Zweifel. Das geht schon. Das Gewicht optimal verteilt setzen wir über. 

Auf der anderen Seite werden wir bereits erwartet. Es sind aber keine helfenden Hände, sondern nur verwunderte Zuseher.

Der Kaptiän halt die Tenere gerade und ich steige auf. Über eine kleine Rampe – in Form eines Holzbrettes – muss ich die Yamaha nun mit Motorkraft vom Kanu fahren. Es ging gut. Bis das Hinterrad durchdreht, das Vorderrad Bodenkontakt hatte und natürlich zugleich wegrutschte. Nun ist die verwunderte Masse in Bewegung. Alle springen weg. Ich kann das Bike abfangen und lass mir die Anspannung nicht ansehen. Ein kurzes Lächeln wird mit lauthalsigem Lachen quittiert. Geschafft.

Den Grenzfluss hinter uns, haben wir nun die Grenze zu Guinea passiert.

24.12.22

Merry X-Mas

Tom:

Senegal to Guinea Bissau

Den Grenzübergang fanden wir fast leer vor. Freitag Nachmittag. Da wird gebetet und so… Aber ganz so heilig ist man dann doch nicht und wir müssen feilschen. Am Ende bezahlen wir etwas mehr als wir müssten. Beide Seiten sind etwas sauer. Aber so läuft es halt hier.

Die letzten 60 km müssen wir in der Dunkelheit fahren. Erinnert ein wenig an die Superheldenspiele der 80er. Nur hast du hier nur ein Leben. Deswegen: Nichts riskieren und auf durchkommen fahren.

In der Zebrabar angekommen gibts das erste Bier seit Marokko.

Wir bleiben. Einen Tag… zwei… drei… Das Meer und der Strand sind traumhaft hier. Es trifft sich hier alles, was aus Mauretanien kommt. Geschichten werden erzählt, Pläne besprochen und vor allem wird hier relaxed auf höchstem Niveau. Ein Ausflug ins nahe gelegene St. Louis. Papiere erledigen, die eine oder andere Reparatur durchführen und Essen. Gut Essen.

Nach einigen Tagen heisst es aber aufbrechen. Das „Carnet de Passage“ (Zollpapier) muss in Dakar gestempelt werden. Karsten hat einen Campingplatz ausfindig gemacht – mitten in der Stadt an einer Segelschule. Es dauert nicht lange und der größte Teil der Leute aus der Zebrabar, belagern nun den Platz in Dakar. Fast alle haben wir das selbe Ziel. Zoll und diverse Visumsanträge.

Nach einigen Tagen löst sich die Gruppe wieder auf. Enrico fährt mit Jack aus Wales für ein paar Tage zusammen, ich hole Renate (meine Freundin) vom Flughafen ab.

Da mein Heckträger das Gewicht von 2 Reisenden vermutlich nicht stemmen wird, haben wir kurzfristig von Mosko Moto 2 Seitentaschen bestellt und von Bikes Peak den passenden Träger dazu. Allergrößten Dank an dieser Stelle an beide, dass das so reibungslos und schnell funktioniert hat.

Am selben Tag wurde noch montiert und am nächsten ging es zur Embassy of Guinea Conackry. Ein sensationelles Schauspiel. Kabarett? 3 Stunden hat es gedauert, bis alle Daten im System waren. Mehrmals mussten – oder durften – wir uns selbst an den PC setzen und beim ausfüllen behilflich sein. Dann war der Wisch im Sack und wir haben uns durch den irren Verkehr von Dakar geschlagen.

Die Nacht haben wir irgendwo in der Steppe verbracht. Mutterseelenallein. Völlige Ruhe. Das hat es gebraucht!

 

GAMBIA

Am nächsten ging es nach Gambia. Nein, eigentlich ging es durch Gambia. Da wir das Land schon 2019 bereist haben, war der Entschluss, nur durchzureisen, schnell gefasst. Ausreise und Einreise gingen schnell. Die Durchfahrt durch dieses Mini-Land ebenso. Bei der Ausreise das übliche Prozedere: Alles – wirklich alles – wurde durchsucht. 

Einreise in Senegal, durchs Land bolzen, Ausreise. Dies war mal wieder mühsamer, aber es kann hier nie alles nach Plan laufen.

GUINEA-BISSAU 

Die Einreise nach Guinea-Bissau war einfach und schnell. Wir mussten nur noch in der nächsten Stadt die Zollpapiere machen. Bis wir dann an eine Polizeikontrolle geraten sind, die noch vor der Zollstelle war. Es fehlt ein Dokument und wir müssen Strafe zahlen. Ein mühsames hin und her endete damit, dass wir „ausnahmsweise“ keine Strafe zahlen müssen. 

Die Papiere wurden im nu erledigt.

Die Dakar-Camper haben sich für Weihnachten an einem Strand in Bissau verabredet. Wir dachten uns, wir fahren hier schon etwas eher her, um ein wenig relaxen zu können. 

50 km „unpaved road“. Klingt erst mal nicht so dramatisch. Die Schlaglöcher hier sind zumindest knietief und die sandige Oberfläche lässt dich mehr über die Piste schweben als fahren. Bis du halt wieder in ein Loch reinfällst. Nach der einen oder anderen Pause sind wir am späten Nachmittag angekommen. Wir gönnen uns ein Zimmer mit Shrimps und Bier. Ob wir hier Weihnachten feiern? Die Routenbeschreibung ist in der WhatsApp Gruppe – wir gehen nun mal Essen und warten auf Antwort.

Der kommende Tag beginnt am Strand. Ein Traumstrand. Keine Menschenseele, weißer Sand und Palmen. Kitsch oder Paradies? Egal, wir genießen es.

Weiter geht es ins Landesinnere und wenn einmal Asphalt kommt, dann wünscht du dir schnell den Schotter zurück. Eine Zickzack-Fahrt durch den Dschungel. Das Fahren ist anstrengend. Ständig auf der Hut vor den tiefen Schlaglöchern. Enormer Staub raubt dir die Sicht. Hast du den Vordermann im Blindflug überholt, wartet entweder ein riesiges Loch auf dich oder der nächste überladene LKW. Fährt er vor dir, frisst du Staub. Kommt er dir entgegen, dann fix auf der Idelallinie.

Wir konnten ein einziges Hotel ausfindig machen. Campingplätze gibt es nicht und Wildcampen ist kaum möglich, da es neben der Straße nur Dickicht gibt. Am „Hotel“ angekommen, bestätigt sich die Befürchtung. Es ist runtergekommen, dreckig und es gibt leider auch kein Wasser. Der angepriesene Pool ist leer bzw. Gefüllt mit Müll. Wir spazieren durch das Dorf und kaufen Wasserflaschen mit denen wir uns notdürftig waschen. Wieder mal ist Dosenfisch angesagt. Mit dem Schlafsack im Bett gönnen wir uns noch einen Podcast und schlafen gegen 22:00 ein. 

Kurz darauf werden wir durch wilden Bass geweckt. Es ist Party im Hotel. Bis 5:00 in der Früh. An Schlaf ist nicht zu denken.

Wir brechen auf. Früh. Unser Tagesziel befindet sich sich an einem der Flußarme. Die Landschaft entschädigt. Wasserfälle, fröhliche Menschen, Dschungel. Da und dort springt ein Affe auf die Fahrbahn und verschwindet sogleich im Dickicht.

Am Nachmittag des 24. Dezembers erreichen wir die angepeilte Unterkunft. Diesmal ist die Überraschung eher positiv. Saubere Zimmer. Ruhe.

Das Abendessen erledigen wir im Dorf. Bier gibt es keines, dafür wartet in der Unterkunft eine Überraschung auf mich. Renate hat selbstgebackene Kekse als Weihnachtsüberraschung eingepackt. Überraschung gelungen. Wir feiern mit Keksen und Wasser.

22.12.22

Welcome to Dakar!

Enrico:

Eine Stadt die man erleben muss, um mitreden zu können. Ich weiss nicht, ob man jemals gerne durch Großstädte zur Rushhour in Deutschland fährt. Das ist aber alles Kindergarten im Gegensatz zu einer Tour durch Dakar.

Als wir uns am ersten Tag durch die Stadt gekämpft haben, mit Gepäck und etwas erschöpft, war uns klar, dass wir am nächsten Tag ein Taxi nehmen würden für die Abstempelung unserer Papiere. 

Dass dies auch nicht die beste Entscheidung war, haben wir am nächsten Tag gemerkt, als wir von einem Stau in den anderen kamen und uns das Wasser nur so runterlief in dem alten unklimatisierten Renault. Wir haben sogar die Taxifahrt frühzeitig beendet und sind die letzten 2 km gelaufen, weil das schneller ging. Da ich am nächsten Tag nochmal in die Stadt musste, um das richtige Öl für die Tenere zu besorgen, entschied ich mich aber für die Fahrt mit gepäcklosem Motorrad. Und da hatte ich tatsächlich richtig Spaß im Verkehr. Aus zwei Gründen: Seit man auf dem Kontinent ist, hat man schnell gelernt, dass die Straßenverkehrsordnung hier ziemlich dehnbar ist. Es ist eher ein Miteinander. Einfach mal in eine Kreuzung fahren, schauen und Hupen. Da das Hupen nicht so richtig mit dem Motorrad funktioniert, musste ich mehr schauen und etwas aktiver im Straßenverkehr vorgehen. Bedeutet, von links nach rechts, rauf auf den Gehweg oder ab über die Baustelle vorbei am Stau. Was in Deutschland unmöglich wäre, wird hier ganz unkommentiert hingenommen. Und so war ich in nullkomma nix bei dem empfohlene Teilehändler und noch so voller Tatendrang, dass ich zum westlichsten Punkt Afrikas bin (der übrigens auf Privatgrundstück steht und man sich mit dem Security gutstellen muss, damit der einen reinlässt) und noch eine kleine Fahrt durch die Stadt unternommen hab.

Abends sind wir dann dennoch noch einmal mit dem Taxi in die Stadt gefahren. Da Wochenende ist der Stadtverkehr dann auch bedeutend weniger geworden. Wir waren beim Wahrzeichens Senegals (einer riesigen Bronze-Statue), sind durch einheimische Märkte gelaufen, irgendeinen Linienbus genommen in der Hoffnung der fährt an einen guten Punkt und hatten am Ende in einer Bar noch Livemusik und Getränke. Also alles in allem ein echt witziges Erlebnis dieses Dakar. Nur Rallyefeeling kommt da nur auf, wenn du in einer der ansässigen Werkstätten ein paar Enduros zur Reparatur stehen siehst.

16.12.22

Grenze zu Senegal

Tom:

Ein netter Abend zu viert, ein Kaffee am Morgen und der große Abschied nahte. Wir haben ausgemacht, dass wir uns im Senegal wieder treffen würden. Inshallah!

Wie vermutet haben wir in der nächsten größeren Stadt Treibstoff bekommen und haben uns zum Grenzfluss aufgemacht, um die nächsten ca. 300 km dort entlang zu fahren. Infos zur Strecke hatten wir keine und waren recht überrascht, eine passable Asphaltstraße vorzufinden.
Die Vegetation wurde grüner, die Kleidung der Menschen bunter. Die Temperaturen hielten sich bei um die 40 Grad.
Die letzten 40 bis 60 km ging es über unbefestigte Straßen weiter. In der Regenzeit ist dieser Weg nicht passierbar, mit den Endurobikes bei Trockenheit jedoch kein Hinderniss. Der Weg durch den Nationalpark ist relaxed und kaum befahren. Pelikane, Wildschweine und sogar ein Krokodil kreuzten unseren Weg.

Grenzübergang: Wir sind kurz vor Ladenschluss angekommen und waren die einzigen Grenzgänger. Dementsprechend schnell ist alles erledigt gewesen.

Die letzten 60 km mussten wir allerdings in der Dunkelheit abspulen. Bis zur ersten Stadt waren es nur wenige unbeleuchtete Pferde- oder Eselfuhrwerke sowie Mopeds die sich uns in den Weg stellten. Ein wenig real-life Computerspiel. Im ersten Dorf in Senegal bekamen wir sofort die Unterschiede zu Mauretanien zu spüren. Auf der Straße ist der Teufel los. Musik kommt von überall her, die Menschen sind bunt gekleidet und es herrschen positive Vibes.
Endlich in der Zebrabar angekommen – „der“ Hotspot für Traveler – gab es noch regen Austausch mit den anderen Reisenden.
Jetzt ist erst mal Entspannen im Paradies angesagt!

13.12.22

Nach Alak

Tom:

Nach einem Kaffee am Morgen – Dank unserer Travel-Buddies – ging es erst mal zur Tankstelle, um kleinere Reparaturen vorzunehmen und vor allem, um die Bikes wieder voll zu bekommen. Mit Sprit.
Plötzlich gab uns der Tankwart zu verstehen, dass wir nur ein paar Liter tanken dürfen. Wir waren ein wenig Ratlos.
Nachdem wir dann an den Bikes weitergemacht haben, wurde der Moment seiner Unachtsamkeit ausgenutzt und wir haben die Tankstelle geentert und das Tanken einfach selbst in die Hand genommen. Unter wildem Protest des Tankwartes nutzten wir unsere Unkenntnis der Sprache aus und haben das Ganze so lange herausgezögert, bis alles voll war.

Gemeinsam haben wir die nächsten 400 km in Angriff genommen und diesmal sollte es noch heißer werden als am Vortag.
Die Etappe war extrem unspektakulär und hatte nicht einmal Sandverwehungen zu bieten. In einer der Dörfer am Weg haben wir sogar etwas zu Essen bekommen und somit war einzig die enorme Hitze eine Herausforderung. Das Thermometer klettert heute auf 42 Grad Celsius.
Das eintönige Landschaftsbild wird ausschließlich von Dünenfeldern unterbrochen. Trotzdem leben hier Menschen. Für mich sieht es einfach nur nach überleben aus und ich frag mich wie das geht.
In Alak angekommen haben wir wieder Vorräte gekauft und uns wieder einen ruhigen Platz weiter außerhalb der Stadt gesucht.

12.12.22

Mauretanien

Enrico:

Ein Land was echt unterschätzt wird. Gerade für Off-Road-Touren. Es ist einem hier alles geboten. Von felsigem Untergrund bis hin zu Sand, Sand und nochmals Sand. Die Leute sind alle super-freundlich und hilfsbereit.
Es hat aber auch seine andere Seiten. Zum Beispiel wirst du als Europäer, wenn du mitten im Nichts etwas essen möchtest, mächtig über den Tisch gezogen. So kann es sein, dass man nach der Umrechnung teurer rauskommt, als in der Münchner Innenstadt. Wir sind dann oft gegangen, wobei dann die Preise purzeln, was aber nichts mehr daran geändert hat.
Als Nächstes kommen ständig Kinder und betteln und wollen Geschenke (Kardo). Auch wenn es schwerfällt, man muss nein sagen. Denn sonst unterstützt man, dass die Kids die Schule schwänzen und lieber die Touris anschnorren. Und das hilft in so einem Land niemanden.
Dann wären da noch die langen, sehr langen Verbindungsstrecken. Doch anders als in Marokko kann man hier nicht abschalten und in Gedanken versinken, bei den 400 km monotonem Motorradsound. Denn hier läuft dir Mal schnell ein Kamel auf die Straße, Ziegen ändern prompt ihre Richtung und Esel bleiben einfach stehen, als wäre nichts gewesen. Dazu kommt noch, dass es teilweise Schlaglöcher gibt, bei dem dein halbes Vorderrad eintaucht oder die fünf Autos die dir tagsüber begegnen, auf deiner Seite entgegenkommen, weil die vielleicht besser ist oder sie gerade überholen. Mit Lichthupe wird dir signalisiert, dass er dich gesehen hat, aber ihn das nicht von seinem Kurs abbringen wird. Ich bin immer frühzeitig vom Gas, weil ich den Zweikampf verlieren würde. 😉

Alles in allem ist das Land aber auf alle Fälle viel besser, als einem von vornherein gesagt wird. Die Leute sind aufgeschlossen, hilfsbereit und wollen immer mit dir reden (auch wenn du kein Wort französisch oder arabisch sprichst). Ich hatte nie Angst oder wurde bedroht. Das Essen war lecker, wobei es oft Hühnchen mit Pommes im Angebot gab. Das Landesinnere ist echt eine Augenweide, bei der man aber auch erstmal ein paar Kilometer zurücklegen muss.
Ach ja, und dann ist da noch das Problem mit dem Benzin. Denn das gibt es nur alle 400 km. Wenn man Glück hat. 🙂

Tom:

Als wir von unserem Ausflug zurückgekehrt waren, haben sich gerade zwei Amerikaner – Ed auf einer 690er KTM und Radim auf einer 501er Husky – auf den Weg dorthin gemacht und wir haben Informationen weitergegeben.

Wir haben uns später im Camp Bab-Sahara wiedergetroffen und beschlossen, die nächste Etappe gemeinsam in Angriff zu nehmen.

Es gibt wenig bis kaum Informationen zur Strecke nach Tidjukja, außer, dass diese nun asphaltiert sei und es aber immer wieder Sandverwehungen gäbe. Aber so billig gab es das Ganze dann doch nicht.

Räumkommando

Raus aus der Stadt und das Thermometer war rasch auf 35 Grad und weiter im Steigen begriffen. Die Straße war gut, rund um uns nur Wüste. Dann tauchten die ersten Dünen auf, die über den Weg ragten. Kein Drama. Außerdem waren da ja noch die Bagger, die den Sand wegräumten. Das sollte ein einfacher Tag werden.

Je weiter wir von der Stadt wegkamen, desto langsamer war das Räumkommando und die Dünenausläufer mussten um- oder überfahren werden.

Bis wir dann zu einer eingestürzten Brücke kamen und das mit Sand verwehte Flußbett queren mußten. Die World Raid hat das mit Bravour gemeistert und glitt einfach so über das Sandfeld. Nur konnte ich leider den Ausgang nicht finden und musste somit mein Tempo drosseln. Bis ich mal wieder auf der Schnauze lag.

Alles in allem kamen wir recht gut voran und der uns in den Weg gelegte Sand machte mittlerweile kaum Probleme.

Bis wir dann zu der Stelle kamen, an dem der Fluss über die Straße lief. Mehr als Knietief sei es, wurde uns gesagt. Glücklicherweise fanden wir einen Weg, um das Ganze zu umfahren. Natürlich durch den Tiefsand und natürlich hab ich mich wieder mal ein wenig vergraben.

Es sind 400 km zwischen den beiden Städten mit kaum sichtbarer Zivilisation bei teils über 40 Grad und seltenen Gelegenheiten auf Schatten. Unser Trinkwasser war knapp am Siedepunkt und man musste sich bei jedem Schluck überwinden – sich ans Trinken zu erinnern fällt allerdings leicht.

Bei Einbruch der Dunkelheit haben wir das Ziel erreicht, uns einen Schlafplatz außerhalb der Stadt gesucht und uns noch mit Lebensmittel eingedeckt.

Die gut ausgestatteten Amerikaner überließen uns ihre Küche und so gab es Nudeln zum Abendbrot und eine herrliche Nacht in der Wüste unter dem Mond.

9.12.22

Das Auge

Eigentlich stand ein – in den 90ern abgestürztes – Flugzeugwrack auf dem Plan. Die Genehmigung sollten wir wohl im nächsten Ort bekommen. Diese ist notwendig, da sich das Wrack auf der marokkanischen Seite befindet, aber nur über Mauretanien erreichbar ist.
Wir haben mit dem Holländer die Situation besprochen, weil wir wissen wollten, wo wir diese Genehmigung denn erhalten würden. Daraufhin wurde er extrem besorgt und meinte nur „DON‘T go there“.

Tom:

In einer seiner letzten Aktionen hat Donald Trump, als „President of America“, diesen umstrittenen Teil der Sahara als marokkanisch anerkannt. Dann dürfte wohl der „King of Morocco“ beim Herrn Trump ein paar bewaffnete Drohnen gekauft haben und setzt diese nun unter anderem hier ein. „Angeblich“ gab es erst vor kurzem hier einen Konflikt und der hatte tödlich geendet. Somit war uns klar, dass es uns das nicht Wert sei.

Ein wenig verspätet haben wir uns dann auf den Weg zum „Auge Mauretaniens“ gemacht. Eine Felsformation inmitten der Wüste. Wir wissen nicht was uns erwartet. Außer Problemen mit Treibstoff und kaum Internet.
Nach einem Zwischenstopp in Chiungeti haben wir es bis zum Tagesziel geschafft. Bei Einbruch der Dunkelheit versteht sich. Insgesamt waren es 200 km auf Piste.
Ein netter Abend bei Zayda (Empfehlung des Holländers) und ein darauffolgender früher Start am Morgen.
Das erste Dünenfeld wollten wir noch nicht mit vermindertem Reifendruck fahren. Fehler Nr. 1: Tom hat sich 2x fürchterlich eingebuddelt und so wurde Luft abgelassen.
Die zuvor recherchierte Route gibt es nicht mehr. Die heftigen Regenfälle im August haben die Gegend – und vor allem die Pisten – sehr stark verändert. Somit waren die Daten unbrauchbar.
Irgendwie haben wir uns bis zum Auge durchgekämpft. Die World Raid lag mehrmals im Sand, die gute alte Ténéré hat das brav gelöst.

Das Problem der World Raid aus Sicht eines Nicht-Experten: Die Ténéré dürfte recht kopflastig sein, was zum einen dazu führt, dass sie auch im Stehen bereits in leichter Schräglage einfach nicht zu halten ist. Im Sand kommt dann dazu, dass eine kleine Spurrille ausreicht, um das Vorderrad einknicken zu lassen. Sobald das Ding im 2. Gang ist (mit dem Ersten ist es nicht mal möglich loszufahren) und ein wenig Speed hat, ist sie sehr gut zu fahren und macht Spaß. Aber sobald am Horizont eine Spur im Sand auftaucht (und ausschließlich dann!), ist der Drang zu Bodenkontakt enorm.
Das hieß zweierlei: Enrico musste insgesamt einige Kilometer Fußmarsch zurücklegen, um den am Boden liegenden Tom und seine Maschine zu retten. Sandbuddeln, aufheben etc. haben mir die Energie geraubt. Insgesamt dürfte ich 10x am Boden gelegen sein.

Die andere Herausforderung war die Orientierung. Diese gestaltete sich auch extrem schwierig, weil wir eigentlich nur den Punkt unseres jeweiligen Ziels mit Sicherheit wussten.
Was war nun klug? Auf direktem Weg zum Ziel. Haben wir versucht, bis sich riesige Dünen in den Weg gestellt haben.
Den Autospuren zu folgen? Und was, wenn es nur ein Kamelhirte auf der Suche nach seiner Herde war?
Am Ende war es dann eine Mischung aus allem und wir haben am späten Nachmittag unser Ziel – die selbe Unterkunft wie am Vorabend – erreicht.

Sehr erschöpft (Tom) und erschöpft (Enrico) haben wir sehr gut zu Abend gegessen und nette Bekanntschaften gemacht.

Ach ja: Das Auge. Ja. Auf Google Earth sehr spektakulär, aus der Nähe weniger!

Am nächsten Morgen sind wir mit Zaida, der Besitzerin des Camps, ins Dorf gefahren, um Sprit zu holen. Die Fahrt in ihrem Toyota Pickup hat uns gezeigt, dass ein Allradler auch keine schlechte Möglichkeit ist, um sich fortzubewegen.
Die Tankstelle war dann ein 200 Liter Faß in einem Hinterhof.

Da die Rückfahrt nach Atar auf derselben Piste stattfinden musste, wussten wir was uns erwartet und somit hatten wir einen lockeren Tag.
Das ist dann wieder eindeutig das Terrain der World Raid. Mit 120 bis 140 Sachen konnte ich mir immer wieder eine Pinkel- oder Rauchpause rausfahren. Die 200 km haben wir wie nichts runtergespult und sind früh am Camp angekommen. Putzen, Wäsche waschen und relaxen waren auf dem Zeitplan.

Apropos Zeitplan: Dem sind wir ein wenig hinten nach und somit müssen wir uns entscheiden, was wir nun auslassen auf dem Weg nach Dakar.

Ein Bild der „Tankstelle“ seht ihr etwas weiter unten…

7.12.22

Ins Landesinnere - Nouadibouh

Tom:

In der Früh ging es erst mal durch Nouadibouh. Die Stadt hat es in sich. 95% der Fahrzeuge sind ausgeschlachtete 190er Mercedes, die ihre besten Zeiten schon vor sehr, sehr langer Zeit hatten. Das wichtigste im Straßenverkehr hier ist der Vordermann. Kaum ein Auto hier hat Rückspiegel und hat mal einer einen, dann wird der nicht verwendet. Sprich: Achte auf den Vordermann, denn er weiss nichts von deiner Existenz! Blinker, rote Ampeln, Zebrastreifen… gibt es vermutlich deswegen, weil es das auch in Europa gibt. Beachtet wird nichts davon. Hier gilt das Recht des Stärkeren.
Heilfroh die Stadtdurchfahrt überlebt zu haben, kommt ein Pickup auf der Überholspur entgegen. Der Fahrer – offensichtlich ein netter Zeitgenosse – gibt Enrico die Lichthupe. Er will ihm damit signalisieren, dass er keinen Gedanken daran verschwendet die Spur zu wechseln und dies soll Enrico machen. Aber hurtig. Gedacht getan. Enrico macht einen Sprung zur Seite. Ich trau meinen Augen noch immer nicht, mach es aber Enrico lieber gleich. Gut wars. Wir haben es überlebt!

 

460 km ohne Tankstelle, ohne sichtbares Leben. Die Straße ist OK aber halt sehr gerade. Anfangs sorgen die Dünen für Abwechslung. Aber auch nur deswegen, weil sie weiß sind. Sonst ja eher gelb, macht man sich so seine Gedanken wegen der Farbe. Man hat ja sonst nichts zu tun.
Nach 100 km nichts, endlich ein Shop. Kekse und lauwarmes Cola. Dazu noch eine Schar von Kindern die versuchen mit uns französisch zu sprechen. Mit uns! Vermutlich denken die sich alle, dass wir ein wenig dämlich sind. Jeder spricht wenigstens französisch. Nur wir eben nicht.
Das nächste „Restaurant“ ist weitere 160 km entfernt. Wir sind wenig zuversichtlich und werden bestätigt.
Wie aus dem Nichts ein Dorf. Wie aus dem Nichts ein Griller. Wir bitten höflich um Essen und bekommen Hühnchen angeboten. Nehmen wir. Restaurant und Bushaltestelle in einem. Wir nehmen erst mal im Freien Platz. Auf Sitzbänken die vor einigen Jahrzehnten wohl in einem Reisebus gewesen sein müssen. Ausgemustert und nun zur Wartebank degradiert.
Nach einer Weile des Straßenverkehrs zu studieren und ein logisches System herauszufinden, werden wir in den Speisesaal gebeten. Vier Wände – dreckig. Der Boden – dreckig. Trotzdem entledigen wir uns – wie all die anderen – unserer Schuhe. Platz nehmen wir auf einer Matratze. Richtig. Dreckig. Richtig dreckig. Huhn ist OK. Besteck haben wir schon seit Tagen keines mehr gesehen. Ist aber OK.

Ohne Wehmut verlassen wir den staubigen Ort, um weiter hunderte Kilometer bis an unser Etappenziel zu fahren. Die 15. Polizeikontrolle. Erstmals werden wir durchgewunken. Da bleibt Enrico stehen. Kann er es nicht glauben? Ich kann’s jedenfalls nicht glauben – Enrico hat einen… richtig: Einen Platten.
Mittlerweile wären die bei Red Bull froh, wenn sie auch einen Enrico in der Box hätten, so schnell wie er schon ist.
Rein rechnerisch hat uns der platte Vorderreifen und das Warten auf das durchgegorene Hühnchen nun eine Nachtfahrt beschert. Schließlich wussten wir ja auch, dass wir nochmal unsere Spritvorräte anzapfen bzw. aufbrauchen müssen. So war es dann auch. Allen Sprit getankt (in die alte Lady) und schon wurde es dunkel. An der 4. Tanke im Ort gab es dann auch das ersehnten Benzin. 460 km und die World Raid hat nicht mal 20 Liter genommen. Beachtlich.
Message an Yamaha: Die Reserve hat vor genau 80 km aufgeleuchtet und es sind trotzdem noch mehr als 3 Liter im Tank.

Das Camp des Holländers ist schnell gefunden und uns gefällt es. Normale Toiletten, warmes Wasser in der halbwegs sauberen Dusche. Was will das Herz mehr. Eine Gemüsesuppe? Die haben wir besonders genossen!

6.12.22

DHAKLA

Das Netz ist so schlecht, das wir nur unregelmässig Bilder und Infos bekommen… klingt für mich nach einer guten Reise 😉

Gleich in der Früh – hier heisst das 10:00, vorher ist hier totenstille – macht sich Enrico auf den Weg zur Station wo unser Schlauch liegen soll. Bingo! Alles da!
Wir machen uns auf den Weg und geben Gas, weil wir heute noch die Grenze nach Mauretanien schaffen wollen. Gut in der Zeit entschließen wir uns zu einer Stärkung. Kaffee. Hier in der westlichen Sahara ist wirklich nichts los. Kaum Verkehr, kaum Vegetation, kaum Leben… aber eine kleine Raststation. Ich gebe ein Zeichen, wir biegen ab und unter Enricos Helm ist so etwas wie Fluchen zu hören.
Der Vorderreifen. Platt. Gut, dass wir neue Schläuche dabei haben. Einen neuen Chinaschlauch und einen gebrauchten. Enrico entscheidet sich für den gebrauchten. Schnell ist er eingebaut und aufgepumpt. Aber was hören unsere Ohren? Da stimmt was nicht, es pfeift. Richtig. Der Gebrauchte hat auch ein Loch.
Mein Blick auf die Uhr verspricht nichts gutes. Zack-zack geht es weiter. Kurz vor dem letzten Hotel / Motel vor der Grenze realisieren wir, dass das nichts mehr wird und kehren ein. Ein alter Volvo mit deutschem Kennzeichen steht vor der Tür und die Besitzer sind rasch gefunden. Aus einem Schwätzchen wird ein längerer Austausch.
Dann fällt uns ein: Wir haben noch eine Flasche „Horse with no Name“ (Whiskey) und der muss vor der Grenze weg, da man in Mauretanien keinen Spaß mit Alkohol haben darf.
Zu fünft wurde die Flasche geleert und leicht beschwipst ging es in das 15-Eurozimmer.

Früh am Morgen ziehen wir los – wir wollen die Ersten an der Grenze sein. Es ist noch dunkel und es ist kalt. Der Scheinwerfer der World Raid ist der einzige Lichtblick um diese Uhrzeit.
Plötzlich sehe ich das Blinken im Rückspiegel. Enrico! Nicht wieder der Reifen – oder? Nein. Etwas neues. Die Tenere zuckt nicht mal mehr. Enrico schon. Den Kerzenschlüssel. Und nach wenigen Minuten geht es weiter.
Pünktlich an der Grenze gehören wir zu den Ersten die Aus- und dann wieder Einreisen dürfen. Der einst „gefährlichste Grenzübergang der Welt“ wurde in der Pandemie gereinigt. Von Minen, von hunderten Autoleichen und es wurde sogar asphaltiert. Zumindest ein kleines Stück.
Mauretanien ist ebenso unspektakulär und so sind wir im Nu drüber – inkl. SIM Karten, die wir gleich hier erstanden haben.

In Nouadibouh angekommen heben wir Bargeld ab, essen eine Kleinigkeit, besorgen Lebensmittel und Tanken die Kisten sowie ein paar leere Wasserflaschen voll. Es soll heute noch in die Wüste gehen.
Am Ende der Asphaltstraße besorgen wir uns im Dorf noch den bereits verfahrenen Sprit und tanken aus Flaschen voll. Die ersten paar hundert Meter sind anstrengend. Tiefer Sand. Wir lassen Luft ab. Es soll der Bahnstrecke entlang gehen. Dort verkehrt der längste Zug der Welt. Es bringt das abgebaute Erz aus dem Landesinneren ans Meer. Sprich: Du behältst immer die Gleise im Sichtfeld, dann kannst du nichts verkehrt machen und kommst sicher an dein Ziel.

Der Sand wird nicht weniger und von einer Piste ist kaum etwas zu sehen. Wir wissen, dass es schwer werden wird unser Ziel zu erreichen. Es wird auch Dunkel. Und es geht auch der Wind.
So idyllisch es auch klingen mag, wenn man zwischen den Sanddünen gen Sonnenuntergang fährt, so anstrengend ist es gegen den Wind und Sand anzukämpfen.
Wir bauen die Zelte bereits im Dunkeln auf. Im Zelt sieht es aus wie in einer Sandkiste. Nun kämpft jeder alleine für sich. Mit dem flatternden Zelt, mit dem schlechten Dosenfutter und mit dem Sand auf der verschwitzten Haut. Romantik geht anders.
Ein schöner Sonnenaufgang macht die Nacht auch nicht besser.
Wir müssen uns entscheiden: Abbrechen oder riskieren. Die Verbrauchsanzeige an der World Raid verheisst nichts Gutes. Fast 40% Mehrverbrauch und wir haben eh schon knapp kalkuliert.
Wir versuchen es. 5 km und 30 Minuten später kommen wir zur Einsicht. Das wird nichts mehr. Geknickt machen wir uns auf den Rückweg. Wir entscheiden uns dazu den Weg auf Asphalt fortzusetzen und 400 zusätzliche Kilometer in Kauf zu nehmen.
Auch auf Asphalt ist es hart hier. Eintönig. Die Straße wartet aber mit Überraschungen auf. Schlaglöcher. Wie in einem Computerspiel. Trotzdem ist es ermüdend und Pausen zwingend erforderlich. In einer der Pausen treffen wir auf einen Italiener. Er ist mit seiner Vespa PK200 am Weg nach Gambia. Respekt!
Das Camp in Nouakchott, der Hauptstadt Mauretaniens, ist im Garten eines Mehrfamilienhauses. Dementsprechend eng ist es hier, da alle Reisenden hier einkehren. Halb Europa scheint hier zu sein, zumindest ist fast jede Nationalität hier anzutreffen.

Von meinem iPad gesendet
– [ ]

04.12.22

2. Advent in Afrika

Man kann erahnen, dass Sprit das größte Problem ist in dieser Gegend 😉

Klick auf die Location, und Du siehst wo die Jungs gerade sind.

Zwischenstop im Saloon in Texas

Kamera zerstört – wir organisieren gerade einen neuen Body für die Alpha6000

Der Moment, wenn vor dir die Straße abgebrochen ist…

Danke an unsere Freunde von Horse with no Name für diesen Tankstop!

03.12.22

Mauretanien

28./29.11.22

Die ewige Flucht vor dem Wind

…und die Suche nach allem Möglichen.

 

Tom:

Von Laayoune aus ging es durch die Steinwüste. Klingt romantisch? Anfangs sind wir – gefühlt – über die Müllhalde der Stadt gefahren. Mangels Abfallsystemen, wie wir es in Europa gewohnt sind, liegt hier viel Mist herum und mancher fliegt auch durch die Luft.
Nach dem Müllfeld ging es einige Zeit einer Starstromleitung entlang, bis wir an einer Militärstation angekommen waren. Von da an waren wir alleine. Mutterseelenallein. Hie und da Sandfelder, mal ein paar Sträucher und sonst kaum etwas, was Abwechslung verheissen würde. Dazu kommt dann noch die hochstehende Sonne, die auch im November noch recht kräftig ist.
Trinken! Nur nicht auf das Trinken vergessen!
Es ist schwierig konzentriert zu bleiben.
Irgendwie ist es mulmig, wenn dein Begleiter da oder dort mal aus dem Sichtfeld verschwindet. Was, wenn… und plötzlich hebt Enrico die Hand. Reifenschaden.
Recht rasch ist der Reifen draußen und der Schlauch geklebt. Am Horizont geht die Sonne hinter den Dünen langsam unter. Wir entschließen uns dazu, direkt an den Dünen das Nachtlager aufzuschlagen.
Absolute Ruhe, glutroter Himmel.

Wir haben noch eine knappe Tagesetappe vor uns. Hier zu navigieren ist nicht einfach. Die Pisten verlaufen sich immer wieder und ab und zu stellen sich uns Dünen in den Weg. Der Untergrund besteht meist aus spitzen und scharfkantigen Steinen. Dann wieder ist es „soft“ und du merkst wie der Sprit fingerdick in den Vergaser / die Einspritzanlage rinnt.
Was, wenn unsere Berechnung doch nicht stimmt und der Sprit ausgeht?
Wir sind gut in der Zeit und auch die Navigation funktioniert gut. Bis sich plötzlich ein Canyon in den Weg stellt. Erst waren wir fasziniert wegen der schönen Landschaft. Dann haben wir bemerkt, dass wir nun einen gewaltigen Umweg zu fahren haben und mussten uns für rechts- oder linksrum entscheiden.
So ging es den ganzen Tag weiter bis plötzlich aus dem Trail eine Asphaltstraße wurde, die uns mitten ins Zentrum einer kleinen Stadt brachte. Irgendwie war Erleichterung angesagt.
Wir steuern den einzigen Campingplatz an. Nicht schön, aber immerhin.
Der Wind ist zu stark, um die Zelte aufzubauen und so geht es ins Zentrum auf einen kleinen Happen. Die Straßen sind wie leergefegt. Die Kaffee‘s jedoch gerammelt voll. Es ist Fußball. Marokko spielt gegen Belgien. Und plötzlich wird es richtig laut! Marokko hat das 2:0 erzielt und nun verwandelt sich dieses ausgestorbene Kaff in einen Hexenkessel. Bald darauf ist das Spiel aus und die Hauptstraße wird zur Siegesmeile.
Alles ist in Bewegung. Auf den Mopeds fährt man zumindest zu dritt, die Ladeflächen der Pickups sind mit Menschen voll, die Fahnen schwingen. Alles Hirt, alles schreit, alles feiert. Wir mitten drinnen.
Als wir gerade fotografieren wollen, werden wir von 2 Frauen umarmt und in die marokkanische Flagge gehüllt. Das alles wäre nicht ganz so ungewöhnlich, wären wir nicht in einer streng muslimischen Gegend! Überall werden Handys gerückt und plötzlich sind wir – motorradfahrende Ausländer – die Stars in der Manege.
Die Polizei bzw. das Militär versucht Ordnung in das Chaos zu bekommen. Vergeblich. Aber mit einem Lächeln. Die würden vermutlich jetzt auch lieber feiern, als den Straßenverkehr zu regeln.

Als wir dann unser Camp aufschlagen, treffen wir auf ein älteres deutsches Pärchen in einem Bremach (Kenner wissen Bescheid) und einer allein-reisenden Mutter mit 4 Kindern. Wir sind uns schon da oder dort über den Weg gelaufen. Da wir alle dasselbe Ziel haben, verabreden wir uns für den kommenden Abend in Dakhla auf PK25 – dem einzigen „Campground“ in der Gegend.
Nach wiederholtem Reifenflicken sind wir am späten Nachmittag angekommen und werden bereits begrüßt. „Wir müssen unsere Alkoholvorräte vernichten“ wurde uns von den Deutschen zugerufen. In Mauretanien ist Alkohol strengstens verboten. Enrico und ich sind ja nun nicht gerade dafür bekannt, das wir Alkohol in Massen konsumieren. Caroline legt ihre Kinder schlafen und gesellt sich zu uns. Wir werden bekocht und sitzen gemütlich im Camper. Ein netter Abend neigt sich zu Ende…

Am Morgen machen wir uns auf den Weg, um einen neuen Schlauch zu besorgen. Dass es nicht einfach wird, wussten wir. Dass es in ganz Dakhla keinen einzigen 21er Schlauch gibt, damit haben wir allerdings nicht gerechnet. Wir sind alles abgefahren und hatten sogar 2 mal Helfer dabei, die jede Werkstatt, jeden Reifenladen und jeden Menschen kennen, der etwas haben könnte.
Am Ende ist es wieder Yazid der von Laayoune aus alles organisiert und einen gebrauchten Schlauch auf den Weg schickt.
Bei meiner World Raid hat sich der Heckträger wieder verabschiedet. Die Rüttelei hat die Schrauben wieder gelöst. Wir haben wieder Neue besorgt. Wobei „neu“ gut gesagt ist. Neu bekommst du hier so gut wie gar nichts. Eine Autowerkstatt mit angeschlossener Schlosserei ist die Rettung. Wir basteln. Tauschen uns mit den Leuten hier aus und haben sogar Spaß.
Gestrandet in Dakhla? 

Wenn wir den Schlauch bekommen, dann sollte es endlich wieder weiter gehen.

170 km/h am Strand – Ténéré 700
(linke Hand am Fon, statt am Lenker…)

Marokko gewinnt 2:0 gegen Belgien!

Marokko gewinnt 3:0 gegen Enrico!

27.11.22

South by Southwest

„Wir fahren weiter und weiter – der Sprit wird knapp, Tankstellen gibt es nicht und an der Grenze soll es militärische Interventionen geben…“

Das Heck der T7 muss nach dem Sturz repariert werden – ärgerlich, aber zum Glück machbar!

Enrico:

Was ist wenn nichts ist?
Wenn nichts da ist, kein Wasser, keine Menschen, keine Hilfe?
Diese Frage kommt dir einige Male wenn du mit 90 Sachen durch die Wüste fährst und dein Hinterrad durch Große Steine des Öfteren von Links nach rechts springt. Dann erinnert man sich an Szenen bei der Dakar Rallye wo es im Anschluss daran nur noch staubt und der Fahrer durch die Luft gewirbelt wird. Gefilmt aus einem Hubschrauber und zumindest ein Rettungsteam einsatzbereit.

Und bei uns?

Da muss man eher die Optionen abwägen ob man Hilfe holt oder mit einem Motorrad zur Hilfe fährt.
Naja, zum Glück sind das für uns nur Theoriegedanken. Doch bei jedem beinahe Crash kommt er doch wieder hervor.
350km nur Sand, Steine und die Sonne. Vlt. wenn du Glück hast kommt ein Auto. Und die siehst es in 1km Entfernung. Aber siehst es auch dich?
Aber nun erstmal Reifen wechseln. Der eine Steine war dann doch unausweichlich.

Kannst damit was anfangen?

Lutz:

Ja sicher 😉

SMS vom Garmin-Navi, als kein anderes Gerät Empfang hatte. Beste Sicherheitsfunktion ever.

27.11.22

South by Southwest

„Wir fahren weiter und weiter – der Sprit wird knapp, Tankstellen gibt es nicht und an der Grenze soll es militärische Interventionen geben…“

Das Heck der T7 muss nach dem Sturz repariert werden – ärgerlich, aber zum Glück machbar!

Enrico:

Was ist wenn nichts ist?
Wenn nichts da ist, kein Wasser, keine Menschen, keine Hilfe?
Diese Frage kommt dir einige Male wenn du mit 90 Sachen durch die Wüste fährst und dein Hinterrad durch Große Steine des Öfteren von Links nach rechts springt. Dann erinnert man sich an Szenen bei der Dakar Rallye wo es im Anschluss daran nur noch staubt und der Fahrer durch die Luft gewirbelt wird. Gefilmt aus einem Hubschrauber und zumindest ein Rettungsteam einsatzbereit.

Und bei uns?

Da muss man eher die Optionen abwägen ob man Hilfe holt oder mit einem Motorrad zur Hilfe fährt.
Naja, zum Glück sind das für uns nur Theoriegedanken. Doch bei jedem beinahe Crash kommt er doch wieder hervor.
350km nur Sand, Steine und die Sonne. Vlt. wenn du Glück hast kommt ein Auto. Und die siehst es in 1km Entfernung. Aber siehst es auch dich?
Aber nun erstmal Reifen wechseln. Der eine Steine war dann doch unausweichlich.

 

SMS vom Garmin-Navi, als kein anderes Gerät Empfang hatte. Beste Sicherheitsfunktion ever.

25.11.22

Off-day....

24.11.22

On our way to Laayoune

Tom:

Ein Morgen wie jeder. Noch vor der Sonne auf und hungrig aufs Bike. Wobei sich der Hunger um diese Zeit nicht auf das Motorradfahren bezieht.
Raus aus Tan Tan Plage geht es immer den Klippen entlang. Ewige Geraden. Die Monotonie wird durch die Landschaft rechts von uns unterbrochen. Links ist nichts. Richtiges nichts.
Das Tankstellennetz ist noch relativ gut. Die Straße führt in den Süden. Die dicken Trucks sind auf der nagelneue Verbindungsstraße unterwegs, die einige Kilometer parallel durchs Nichts führt. Das Nichts, wo du links und rechts nichts hast.
Wir sind auf der alten Straße unterwegs und bis auf ein paar wenige Transportfahrzeuge sind eigentlich nur Fischer hier anzutreffen.
Eine Grotte hier, ein Nationalpark da, ein gestrandetes Schiff dort. Langweilig ist es irgendwie trotzdem nicht.
Von unserem Freund Yazid haben wir noch den Tipp bekommen, unterwegs ein „Wasserloch“ zu besuchen. Trotz der unbefriedigenden Beschreibung, haben wir uns über Feldwege auf den Weg zu diesem Lost Place gemacht und wurden belohnt. Was auch immer das hier ist oder war. Für Fotos eignet sich der Platz.
In Laayoune wurden wir bereits von Yazid erwartet und eine heiße Dusche, gutes Essen von Mama und eine Matratze für die Nacht wurden bereitgestellt. Männerabend bei Tee und Fußball haben den Abend abgerundet.
Am nächsten Morgen ging es los zum Barber, zum Schneider, in die Werkstatt, zum Teilehändler… wir versuchen uns und die Bikes wieder instand zu setzen.
Dann geht es ab auf das erste RICHTIGE Abenteuer der Reise. Wir versuchen die Sahara auf eigene Faust zu durchqueren. Das Ziel ist Dakhla. Wir sind richtig auf uns alleine gestellt. Wir bereiten uns darauf vor, in den nächsten zwei bis drei Tagen, keine Infrastruktur und kein Netz vorzufinden.

2 Typen und 2 Ténérés – Suchbild!

23.11.22

Plage Blanche - Hello again!

Tom:

Wie die Angst des Abfahrers vor der Mausefalle, ist es bei uns der Ausstieg aus dem Plage Blanche – einem der ehemaligen Checkpoints der Rallye Paris-Dakar.
Aber mal der Reihe nach: Wenn um 6:00 der Wecker läutet, dann bedeutet das meist nichts Gutes. In unserem Fall allerdings schon.
Es ist stockdunkel als wir die Bikes starten. Die ersten Kilometer gehen auf Schotter dahin. Zwischendurch immer wieder Sandfelder. Die World Raid führt das Team an und im sensationellen Licht der LEDs ist es fast taghell. Fast. Die alte Lady im Schlepptau hat wirklich schlechtes Licht und dann auch noch Staub vom Vordermann.

Pünktlich zum Sonnenaufgang kommen wir am Strand an und haben somit auch die Ebbe perfekt erwischt.
Der Untergrund am Strand ist relativ hart und so geht es zügig dahin. Die World Raid hat knappe 170 geschafft und dank Lenkungsdämpfer fühlt es sich fast an wie auf der Autobahn.
Wir genießen. Jeder für sich und alleine unter dem Helm.
Der eine oder andere Fischer ist zu sehen und Millionen Möwen werden durch 2 Highspeedjunkies in der Morgenruhe gestört.
Am Ende der 30 km müssen wir uns entscheiden. Entweder nehmen wir den schwierigen Ausstieg und haben danach unsere Ruhe, oder wir nehmen den, welchen auch die Dakar-Legenden seinerzeit genommen haben und haben es länger lustig.
Wir entscheiden uns für Variante 2.
Plötzlich werden wir von einem See überrascht. Den gab es bei unserem letzen Besuch noch nicht. Aber wir wissen ja bereits, dass sich die Natur recht schnell ändern kann. Mit Leichtigkeit schaffen wir den Weg herum und der Spaß geht weiter. Denkst du.
Schneller als du denken kannst, war es vorbei mit lustig. „Die Alte“ geht plötzlich aus und nicht mehr an. Da waren sie wieder unsere täglichen Probleme.

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Enrico ist ein Meister im zerlegen und im nu steht das Teil nackt da.

Am Ende war’s der Kerzenstecker. Schnell repariert und weiter. Mit Freude.

Diese dauerte jedoch wieder nur den einen oder vielleicht anderen Kilometer an. Schon wieder ist sie aus. Enrico zaubert.

Ein neues Problem behoben. Das Teil fährt und sobald sich Freude einstellt, ist’s wieder vorbei. Inzwischen haben wir einige Wasserdurchfahrten und Sandpassagen hinter uns. Und gefühlt 128 mal den Tank abgebaut und ein anderes Teil überprüft und / oder repariert.
Nach den Sandpassagen haben wir noch einige steile Stellen auf Geröll zu bewältigen gehabt. Insgesamt sind wir so knapp 1.700 Meter hinauf und auch wieder hinab gefahren.
So verging der Tag und am Ende standen 200 km auf dem Tacho für die wir 5 Stunden gebraucht haben (reine Fahrzeit und 50% Offroad).
Tom hat 3 von 4 Schrauben des Gepäckträgers verloren und dabei gelernt, dass das mit dem Loctite schon Sinn macht. 3 Schrauben und Hülsen wurden dann für 15 Euro besorgt. Man könnte nun meinen die wären aus Titan gewesen, waren aber lediglich gebraucht. Zum Vergleich: Der Campingplatz am Meer mit heißer Dusche kostet pro Person mit Motorrad und Zelt satte 4 Euro. Allerdings gibt es hier auch mehr Campingplätze als neue Schrauben.
Während der Eine hier die Zeilen tippt, schraubt der Andere munter vor sich hin.

Enrico:

Die Legende Plage Blanche
Wer sich schon mal mit der Paris-Dakar auseinander gesetzt hat kam sicher nicht am Plage Blanche vorbei. Denn wenn man an schnelle Fahrzeuge und Speed jenseits der 160kmh Grenze denkt, kommt einen sicher nicht das Meer und ein Sandstrand in den Sinn. So ist es ein Traum vieler geworden einmal diesen berühmten Standabschnitt fahren zu können.
Ich bin ihn jetzt schon das zweite mal gefahren, und es macht immer wieder Spaß. Es ist ziemlich einfach mit dem Motorrad wenn man erstmal drauf ist. Denn der Strand ist hart wie ein Straße, solange ihr euch am Meer langbewegt. Kommt ihr in Richtung Strand kann der Untergrund blitzartig butterweich werden und das wäre dann das schnelle Ende eures Geschwindigkeitrausches. Als nächstes müsst ihr die Gezeiten ausfindig machen (Google hilft). Denn der Strand ist nur bei Ebbe befahrbar, und ich empfehle lieber zu Beginn der Ebbe da zu sein als viel später, aber dazu später mehr.
Wenn ihr es also rechtzeitig geschafft habt anzukommen und den Einstieg beim Wohnwagen gefunden gehabt dann steht euch nichts mehr im Wege. Ihr bügelt also mit 90 Sachen (die einen schneller, die anderen noch schneller) den scheinbar endlosen Sandstrand entlang. Vorbei an Schwärmen von Möwen und vereinzelten Fischern die grade ihr Netz einholen oder etwas vorbereiten. Nach ca 30km kommt dann der Ausstieg auf der linken Seite. Macht euch unbedingt vorher schlau wo er genau er ist, damit ihr nicht vorbei fahrt.
Nun ja, bei meinem ersten Besuch am Plage Blanche kam ich gar nicht in die Gelegenheit den Ausstieg zu fahren weil mein Gleichrichter kurz vor Ende den Geist aufgegeben hat.

Damals musste man mich zurückschleppen und wir mussten einen Ausstieg in der Mitte finden da uns die Flut den Weg abgeschnitten hat. Nichtsdestotrotz ging es allen „Strandaussteigern“ nicht anders. Denn der von ihnen gewählte Ausstieg war nicht ohne und so mussten die vollgepackten Motorräder bis zum nächsten Tag mit vereinten Kräften den Sandberg hoch geschoben und geschleppt werden.
Diesmal entschieden wir uns für den selben Ausstieg aber eine andere Option. Nämlich die das wir dem Flussbett folgen und so den Strand verlassen können.
In der Theorie ganz einfach. In der Praxis hatte da anfänglich mein Motorrad noch ein Problem damit.
Denn dieses hat ziemlich schnell nach einer Wasserdurchfahrt den Dienst quittiert. Also erstmal alles prüfen. Das Zündkabel etwas kürzen, und prompt ging sie wieder. Bis 300m weiter wieder Schluss war, wieder nach einer Wasserdurchfahrt. Also nochmal Zündfunke testen – ist da. Benzin Filter checken, säubern, Sprit kommt. Muss laufen das Motorrad. Nach ein paar mal kicken lief sie wieder.
Ok, weiter geht’s. Ach nein, nach paar Meter wieder Ende. Nun beschloss ich aber die, vor Abreise, erst neu verbaute Iridiumkerze zu wechseln. Da das ganze Motorrad voller Dreck war wollte ich beim wechseln der Zündkerzen so viel Platz wie möglich haben. Damit ich nicht Aus versehen den Sand ins Kerzenloch bekomme. Also mussten Gepäck, Sitzbank und anschließend Tank wieder runter. Neue Kerze rein, ein Tritt und da lief sie wieder. Problem gelöst. Auch wenn man bei praller Hitze ohne Schatten sich besseres vorstellen kann als eine Fehlersuche beim Motorrad.
Tom hat sich in der Zeit gesonnt und andere Probleme erörtert. Zum Beispiel warum Wasser in einem Flussbett in dem wir schon 1-2km vom Strand weg waren. Weil bei starker Flut scheinbar das Wasser bis dahin tritt. Auch hatten wir kein Internet und die nächste wirklich befahrene Straße war ne gute Stunde entfernt. Wenn man sich nicht verfährt auf der kargen und immer gleich ausschauenden steinigen Landschaft.
Aber warum hier Szenarien ausmalen die nicht eingetroffen sind.
Motorrad läuft wieder, auch wenn der E-Starter immer noch streikt. Ich hab ja noch den Kickstarter.

22.11.22

Fort bou jerif-Kurz vorm plage blanche

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Nach dem Reparturnachmittag ging es in vertraute Umgebung. Im Surferparadies Taghazout sind wir – wie bei jedem Besuch – bei Houcine im Sun House Morocco untergekommen. Der Abend war länger und so hat sich auch die Abfahrt ein wenig verzögert.
Dank gutem Navigation-Equipment haben wir uns heute einfach durch die Dörfer über Schotter und ein wenig Strand leiten lassen. So Abseits der Hauptstraßen sieht die Welt schon ein wenig anders aus. Und dann waren da noch die Tomaten in den Gewächshäusern, die sehr oft ihren Weg in die heimischen Supermärkte findet. Die Mengen sind riesig, ein dahergehender Reichtum nicht in Sichtweite.

Tom:

Am späten Nachmittag – die Zeit war mal wieder irgendwo zerronnen – haben wir unsere Mühlen noch über die gut ausgebaute und kurvenreiche Hauptstraße getreten. In Guilmim noch Vorräte eingekauft und zum Abschluss der Sonne entgegen zum alten Fort Bou Jerif bzw dem, was vom 1935 von Franzosen erbauten Fort, übrig geblieben ist. Noch eine kleine Abendrunde durch die nahegelegen Oase und ab ins Bett.
Morgen steht uns ja ein großer Tag bevor: Der legendäre Plage Blanche! Dort wo einst die Paris-Dakar Rallye einen ihrer Starts hatte. 30 km Sandstrand und ein Ausstieg, der schon damals die Spreu vom Weizen getrennt hat. Auch wir haben hier schon viel Lehrgeld bezahlen müssen.
Für 8:00 ist Ebbe angesagt. Für uns heißt das: Um 6:00 raus aus dem warmen Schlafsack und das kurze Zeitfenster nutzen, in dem ein Strandspurt möglich ist.

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20+21.11.22

Riss im Kupplungsdeckel!

Enrico:

Jeder der mal am Meer war kennt den Geruch. Vom Salzwasser und Fisch. Davon hatten wir heute eine Menge. Dazu kam noch die Straßen die sich Schlangenförmig entlang der Küste räckeln. Die sind mal super und geteert, mal feldwegmäßig – immer je nachdem welche Abzweigung man nimmt. Also links karges trockenes Land, und rechts die endlose Weite des Ozeans.
Nach dem das geschafft war, hieß es in unserem Etappenziel erstmal Werkstätten aufsuchen und Ersatzteile für die alte Tenere auftreiben. Den egal wie gut durchrepariert dein Bike ist, es geht immer was Neues kaputt. In meinem Fall sogar etwas, das ich dieses Jahr in Serbien schon wechseln musste. Der Kupplungsdeckel. Dieser hatte einen Haarriss vom Kicken. Ein bekanntes Problem bei den Magnesiumdeckeln der alten Teneres.
In Serbien im Sommer war es da schon der uns einzig bekannte Deckel den es weit und breit gab. Wie also Bitteschön in Afrika. Selbst unser Insider, Motoritz, macht mir nicht viel Hoffnung diesbezüglich. Dennoch hat uns ein Kontakt in Agadir zu einer Adresse geschickt, der evtl. etwas haben könnte. Und siehe da, nach ein bisschen suchen fand er tatsächlich in der letzten Ecke noch den passenden Deckel, um mich wieder leckfrei durch die Wüste zu schicken. Besser noch sogar, es war sogar die stärkere Ausführung die mich jetzt hoffentlich nie wieder im Stich lassen sollte.
Das Problem, dass zur selben Zeit wie der Seitendeckel auch der Anlasser seinen Dienst quittierte, erwähne ich jetzt mal nur so beiläufig. Die zwei Tage mit anschieben, anrollen oder überbrücken, haben wir ziemlich gut über die Runden gebracht.

"Haarriss im Kupplungsdeckel und E-Starter außer Betrieb. Konnte jetzt zwei Tage nur anschieben. Ab morgen dann wenigstens wieder Ankicken."

Tom:

Am nächsten Tag: Same Story und immerhin 13 Grad am Morgen! Bis die alte Tenere verreckt ist. Auf der Autobahn. Für die nächsten 15 km war schleppen angesagt. Runter von der Bahn und hin zur nächsten Tankstelle. Ein leerer Tank gepaart mit einem vermutlich defekten Starterrelais. Das fängt gut an. Enrico ist auf Kickstarten umgestiegen. Aber plötzlich Öl am Motorblock. Ein altbekanntes Problem. Der Magnesiumdeckel hat einen Riss. Also kein E-Starten und auch kein Kickstarten, sondern anschleppen oder schieben. Oder noch besser: Einfach nicht mehr abstellen.
Der Wind in Essaouira hat die Abendstimmung zusätzlich getrübt und ausser der einen Portion Fisch für Beide, war auch der Magen leer. Am Camp gab es leider nichts mehr. Dafür war es erstmals auf der Reise warm.

Voller Elan und mit viel Enthusiasmus ging es am nächsten Morgen weiter. Es standen zumindest ein paar Kilometer Schotter am Plan. Da ist auch ein knurrender Magen nicht zu hören.
Immer dem Ozean entlang war zumindest für die eine und andere Stunde der Kupplungsdeckel und der Starter vergessen. Die Strecke war ideal zum „eingrooven“ und die ersten Kamele liefen uns über den Weg.
Nach der Offroadpassage haben wir uns an einem Surfspot Mittagessen gegönnt und beraten, wie wir unsere technischen Probleme lösen.
Enrico hat sich in der Heimat um Ersatzteile gekümmert, Tom in Marokko.
Plötzlich eine Nachricht: We have Parts for you! Echt jetzt?
Achrat, einer unserer Bekannten aus Taghazout, hat in Agadir einen Deckel aufgetrieben.
Auf die gute Nachricht hin, haben wir den Teneres die Sporen gegeben und sind recht zügig bis Agadir zu Brahim. Wir hatten die Bikes noch nicht abgestellt, da stand er schon mit dem Teil in der Hand vor uns.
Nichts wie los! Bike zerlegen, Teile hin und her bauen, da noch etwas bohren und dort noch ein wenig putzen und noch bevor die Sonne untergeht läuft die Gute wieder.
Nur das Starterproblem konnte nicht gelöst werden – trotz neuem Relais. Aber morgen ist auch noch ein Tag!

19.11.22

AFRIKA geht los!

Erster Tag in Marokko
Eigentlich war es heute nicht so spektakulär. Als wir nach 2 Tagen endlich um 14:00 von der Fähre durften, haben wir uns gleich gen Süden über die Autobahn gemacht, um schnell vorwärts zu kommen. Nach 320 km haben wir dann endlich einen Campingplatz für die Nacht gefunden.
Btw: die Autobahnen hier unterscheiden sich fast nicht zu den Deutschen. Sie sind super ausgebaut und die Autos sind die selben wie bei uns.
Nur begegnet man hier noch Fahrradfahren, Joggern und Leuten die die Mittelleitplanke als sozialen Treffpunkt nutzen.
(Enrico)

 

Von der Fähre runter war mal Kilometerfressen angesagt. Das haben wir auf der Autobahn gemacht. Spaß? Nein, war es nicht unbedingt. Zumal auch die Preise mit denen in Europa vergleichbar waren. Auch die Temperaturen von knapp über 10 Grad ließen kein wirkliches Afrika-Gefühl aufkommen.
(Tom)

17.11.22

Start your engines!

Wir haben uns bei Enrico im Loose Screw Hauptquartier getroffen und die beiden Bikes komplett fertig gepackt und verladen.

Richtig viel Bock (!), obwohl wir richtig wenig Schlaf bekommen haben seit einer Woche…

Beschweren ist aber nicht nötig, denn wir wissen, dass wir jede Anstrengung als Abenteuer zurückgezahlt bekommen.

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